Ullrich Müller

Ullrich Müller, Beisitzer

Was mein Handeln seit 1948 beeinflusste   

Politische Diskussionen waren  in meinem  Elternhaus genauso präsent, wie die Ehrfurcht vor  der Natur. Es verging kein Sonntagsspaziergang oder Wochenendausflug mit einem Vogel- und Pflanzenbestimmungsbuch. Für die Singvögel als biologische  Pflanzenschützer baute mein Vater mit mir zusammen zahlreiche Nistkästen für den Kleingarten der Großeltern und deren Nachbarn, in welchem ich 10 Jahre lang wohlbehütet aufwuchs.

Als mein Vater 1947 als ehemals begeisterter Hitlerjunge und U Bootfahrer aus britischer Kriegsgefangenschaft von Kiel durch das zerbombte Deutschland in seine Heimatstadt Dresden  fuhr, wurde ihm der Missbrauch seiner jugendlichen Kriegsbegeisterung durch die Nazis mehr und mehr bewusst. Meine Mutter überlebte den Bombenangriff am 13. Februar 1945 in Dresden nur knapp. Was beide sehr erschütterte, war, dass  die NS-Schreibtischtäter weiterhin  in Verwaltung und Justiz  in der jungen Bundesrepublik ungeschoren tätig waren und keinerlei Reue zeigten. Nie wieder Krieg war  der Ausgangspunkt für das politische Interesse, das sich auch auf mich übertrug.

                  Neben dem Besuch der Realschule in Schwenningen konnten die Pfadfinder  meine

                  Abenteuerlust und der Musikverein „Harmonie“ meine musischen Neigungen schon in

                  frühen Jahren stillen, die ich leider berufsbedingt nach 20 Jahren aufgeben musste.

Während der Lehrzeit als Vermessungstechniker durfte ich mit der ÖTV Jugend Wochenendseminare besuchen und längere Studiereisen nach Berlin, Prag und  Israel samt Arbeit im Kibuz unternehmen.   Nach dem Wehrdienst als Vermessungssoldat  engagierte ich mich infolge der Brandt`schen Ostpolitik bei den Jungsozialisten. Wir bestritten  nicht nur  aktiv den Wahlkampf 1972, sondern setzten uns schon damals gegen den ausufernden Straßenbau, Verschmutzung von Flüssen und Seen mit Phosphaten, verbleites Benzin und für soziales Wohnen  ein. Den alten Genossen dagegen war Umweltschutz suspekt,  stimmten  „mit der Faust im Sack“ für den Bau breiter Stadtstraßen und dem Abholzen alter Baumbestände. Glücklicher Weise ging durch die Krise in der Uhrenindustrie das Geld aus, die Straßen wurden nicht gebaut, die Bäume stehen noch und der Autoverkehr, in der Zwischenzeit sicherlich vervierfacht, rollt trotzdem.

Als Jungsozialist lernte ich schon früh, wie auf kaltem Wege unliebsame Parteigenossen durch Ausgrenzung elegant ins  Abseits gestellt wurden, ohne dass sich die Hintermänner die Hände schmutzig machen mussten. Trotzdem hatte ich mich aktiv in verschiedenen SPD Ortsvereinen  eingebracht.

Während der Studienzeit in Konstanz galt es die geplante Bodensee- Autobahn durch den Stadtteil „Paradies“ mit überdimensionierter Rheinbrücke wenigstens in eine akzeptable Form mit zwei Spuren zu bringen.  In den Semesterferien arbeitete ich im Hochbau und half als Ingenieurstudent bei der Elektrifizierung der Schwarzwaldbahn mit. Meine Herzensangelegenheit war damals wie heute die Erhaltung des technischen Denkmals „Wutachtalbahn“, die  ein Besuchermagnet geworden ist.

Nach dem Studium als Bauingenieur und Ausbildung zum technischen Bundesbahninspektor arbeitete ich in Firmen des Gleisbaus und des Nahverkehrs. Bis zum Eintritt in den Ruhestand mit 69 Jahren leitete ich über 25 Jahre lang in einem renommierten Ingenieurbüro Baustellen vom Krötentunnel unter der B 3 über Dorfsanierungen, Nahverkehrsgleisen bis hin zur Autobahn im Thüringer Wald.

   Zahlreiche private und geführte Studienfahrten mit der Eisenbahn haben mich vom

   Westkap Europas über den Polarkreis   bis Narvik, quer durch die Schweiz nach Venedig und

   Triest, ja bis nach Wladiwostok, zur Großen Mauer und ins nordkoreanische Pyöngyang

   geführt. Bis jetzt sind dabei gut  400.000 km Bahnfahrt zusammen gekommen.

Die u.a.  von den Freien Wählern mit getragene Initiative  „Stoppt das Millionengrab“ brachte mich nach Jahren der politischen Enthaltung wieder zur Kommunalpolitik zurück.

Für mich steht fest, dass die umweltfreundliche, oberirdische Straßenbahn das Rückgrat unseres Nahverkehrs mit weiterhin zwei Linien in der Kaiserstraße bleiben muss. Rund 140.000 Einwohner täglich verhindern durch die Benutzung von  Bahn und Bus Dauerstau auf Karlsruher Straßen und tragen obendrein für eine Reduzierung der Klimakiller bei.

Zusammengefasst gilt mein Augenmerk für:

– Ausbau des Straßenbahn als Rückgrat des Mobilitätsnetzes mit zwei Linien oben

  In der Kaiserstraße

– Verlängerung der Turmbergbahn zur Straßenbahn- Endhaltestelle

– Erschließung der Sport- und Freizeitanlage „Untere Hub“ mit dem Bus Nr.31/31X

– Ausrüstung der Haltestelle „Untermühlstraße“ mit Aufzügen

– Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks und der VBK Busse zur CO2 Einsparung

– Installation von Ladesäulen für E-Mobile

– Einführung eines analogen Kurzstreckentarifes und Rabattierung der Vierer Karte

– Erhalt des historischen Stadtbildes in der Durlacher Altstadt

– Ausbau der Magistrale für Europa

Seit Dezember 2017 engagiere  ich mich  als Nachrücker der allzu früh verstorbenen Petra Stutz im Durlacher Ortschaftsrat. Für die Ziele der Freien Wähler setze ich mich zusätzlich in örtlichen Initiativgruppen wie „Pro Bahn“ und dem“ AK Stadtbild Durlach“ genauso ein, wie für ein angenehmes Wohnumfeld im Sanierungsausschuss Durlach- Aue.

Ihr Ullrich Müller

Erreichbar bin ich unter:

UllrichMüller@gmx.de oder mueller@fw-ka.de

Fähigkeiten

Gepostet am

13. Januar 2023