Neue Kaiserstraße – Soziale Kontrolle wird fehlen!

26. August 2015

„Um diese zu erreichen, müsse man ständig ausreichend viele Menschen in die City holen“. Ob mit der U Bahn oder dem PKW und mit oder ohne Kaufzwang  ist wohl  noch offen. Auf jeden Fall sollte es den mittlerweile entfernten  Plakaten nach, ab 2016 „schneller durch die City“ gehen, nicht in die City. Darüber hinaus  schweigen bislang die Gremien, an welchen schönen Dingen sich die Augen der Straßenbahnfahrgäste in den Tunnel- Haltestellen erfreuen werden können. So weit mir bekannt ist, soll ja die U Bahn einem schnelleren Fortkommen dienen, noch mehr Fahrgäste anziehen und nicht  als Vehikel dazu benutzt werden   eine Eventmeile einzurichten. Das wäre ja die Konterkarierung der GVFG- Förderung.

Momentan ist  wohl auch keine spezielle soziale Kontrolle nötig, weil das die noch oberirdisch fahrenden Straßenbahnen samt den auch zu mitternächtlicher Stunde zu den Haltestellen laufenden Fahrgäste automatisch übernehmen. Die in Zukunft oberirdisch wegfallende soziale Kontrolle durch das Versenken der Straßenbahnen unter die Erde, war von Anfang an ein nicht zu unterschätzendes Argument gegen die U-Straßenbahn. Aber wer diese Argumentation vertrat, wurde nicht für ernst genommen.

Es muss erst  eine Milliarde Euro vergraben werden, um  dann  festzustellen, dass  die straßenbahnlose City möglicherweise doch veröden könnte. Angesichts des im Bild gezeigten kahlen Marktplatzes muss man an einer gesteigerten  „Aufenthaltsqualität“ zweifeln. Aber immerhin geht  für die  Eltern die Vision von alt-OB Fenrich in Erfüllung, tagsüber entspannt dort  Kaffee  trinken zu können  und ihren tobenden Nachwuchs nicht mehr vor den herannahenden Straßenbahnen  warnen zu müssen.

Ullrich Müller

Leserbrief erschien auch in den BNN

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