„Um diese zu erreichen, müsse man ständig ausreichend viele Menschen in die City holen“. Ob mit der U Bahn oder dem PKW und mit oder ohne Kaufzwang ist wohl noch offen. Auf jeden Fall sollte es den mittlerweile entfernten Plakaten nach, ab 2016 „schneller durch die City“ gehen, nicht in die City. Darüber hinaus schweigen bislang die Gremien, an welchen schönen Dingen sich die Augen der Straßenbahnfahrgäste in den Tunnel- Haltestellen erfreuen werden können. So weit mir bekannt ist, soll ja die U Bahn einem schnelleren Fortkommen dienen, noch mehr Fahrgäste anziehen und nicht als Vehikel dazu benutzt werden eine Eventmeile einzurichten. Das wäre ja die Konterkarierung der GVFG- Förderung.
Momentan ist wohl auch keine spezielle soziale Kontrolle nötig, weil das die noch oberirdisch fahrenden Straßenbahnen samt den auch zu mitternächtlicher Stunde zu den Haltestellen laufenden Fahrgäste automatisch übernehmen. Die in Zukunft oberirdisch wegfallende soziale Kontrolle durch das Versenken der Straßenbahnen unter die Erde, war von Anfang an ein nicht zu unterschätzendes Argument gegen die U-Straßenbahn. Aber wer diese Argumentation vertrat, wurde nicht für ernst genommen.
Es muss erst eine Milliarde Euro vergraben werden, um dann festzustellen, dass die straßenbahnlose City möglicherweise doch veröden könnte. Angesichts des im Bild gezeigten kahlen Marktplatzes muss man an einer gesteigerten „Aufenthaltsqualität“ zweifeln. Aber immerhin geht für die Eltern die Vision von alt-OB Fenrich in Erfüllung, tagsüber entspannt dort Kaffee trinken zu können und ihren tobenden Nachwuchs nicht mehr vor den herannahenden Straßenbahnen warnen zu müssen.
Ullrich Müller
Leserbrief erschien auch in den BNN