3. April 2014
Leserbrief zum Abluftkamin am Karlstor
Des Kaisers neue Kleider...
...nein, ein "Kamin" wird es nun nicht mehr sein, der am Karlstor entsteht, es werden 3 "Prismen" sein (20 m Höhe - wie der Kamin - dafür aber nicht 5 m Durchmesser, sondern ca. 7 m Länge und 3,5 m Breite), die an einer das Stadtbild prägenden Stelle in Karlsruhe errichtet werden sollen - falls sich in 6 Jahren unerwarteter??? Weise herausstellen sollte, dass die Stickoxidfracht aus dem Autotunnel Kriegsstraße doch so hoch ist, dass man diese Schadstoffe - nun aber via "von Glas umhüllten Prismen" - den Anwohnern direkt in ihre Fenster und auf ihre Balkone pusten muss. - Wie soll eigentlich das Glas gereinigt werden? Was wird das kosten?
Es erscheint unserem Stadtoberhaupt eventuell auch "nicht abwegig" (O-Ton), den fotokatalytischen Abbau der Stickoxide durch auf den Tunnel- und Rampenwänden aufgetragenes Titandioxid in den Griff zu bekommen. Diese Methode wird aber gerade erst in Versuchen erprobt - Ergebnis steht in den Sternen - stellt also keine belastbare Aussage dar! Daher die gewählte Terminologie "nicht abwegig" - geschickt gemacht (Chapeau!) , da kann man nicht drauf festgenagelt werden! - Und wer weiß - vielleicht fehlt in Karlsruhe bis 2021 ja auch das Geld dafür - vieleicht erweist sich der Kamin, pardon - erweisen sich die Prismen - als finanziell günstigere Lösung? Wer hätte das gedacht?
Kurz: Neu ist an dieser Verlautbarung aus dem Rathaus vom 22. März 2014 nichts, nur die Verpackung wurde "aufgehübscht". - Dem Stickoxid ist es egal, ob aus einer runden oder einer eckigen Form stinkt! - Hauptsache "der Kaiser" kann in seinen "neuen Kleidern" über den Kriegsstraßen-Boulevard flanieren - falls man es auf Höhe des Karlstores ohne Atemmaske aushält...
Ursula Jäger
Leserbrief erschien in ähnlicher Form auch in den BNN